Die Linzer KPÖ und der Verein LIBIB laden herzlich zur nächsten Veranstaltung in der Reihe „Linke Gespräche“ ein:
> Montag, 13. Mai 2019, 19:00 Uhr
> Linz, Melicharstraße 8
> Commonistische Inklusionsgesellschaft – Begründete Möglichkeit solidarischer Vergesellschaftung
> Simon Sutterlütti, Soziologe und Buchautor, er ist aktiv im Commons-Institut und bei der Gruppe 180grad
Die Rechtfertigung der heutigen Gesellschaft ist gleichzeitig dünn und hart: „Der Kapitalismus ist die am wenigsten schlechte Gesellschaft zu der Menschen fähig sind“. Emanzipatorische Ansätze verhalten sich hierzu radikal-kritisch, indem sie auf die Verwirklichung einer befreiten, solidarischen Gesellschaft zielen. Doch sind wir Menschen überhaupt zu solch einer freien-solidarischen Gesellschaft fähig? Und wie müsste diese grundlegend gestaltet sein, damit sie menschlich möglich ist? Eine Antwort wird ungern versucht, da das Bilderverbot das ‚Auspinseln‘ von Utopien verbietet. Doch dieses Verbot verhindert Auseinandersetzung und Diskussion, schließt den utopischen Raum und konserviert somit alte Utopien. Auch vor dem Hintergrund des Scheiterns des Realsozialismus können diese immer weniger überzeugen.
Der Commonismus ist eine global-hocharbeitsteilige Utopie jenseits autoritärer Zentralplanung, nationaler, patriarchaler, rassistischer Herrschaft, Markt und (Lohn-)Arbeit. Während einige Utopien gesinnungspolitisch auf den altruistisch, aufopfernden Menschen hoffen, fragt der Commonismus unter welchen gesellschaftlichen Bedingungen es für Menschen subjektiv funktional ist, die Bedürfnisse anderer für die eigene Bedürfnisbefriedigung einzubeziehen. Er ist eine Gesellschaft, in welcher die Bedürfnisbefriedigung der Einen nicht auf Kosten der Anderen geht. Eine Inklusionsgesellschaft, in welcher „die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung aller ist“ (Marx/Engels).
Nach einer Vorstellung des Commonismus als utopisches Ziel, will der Vortragende noch kurze Ausblicke auf eine mögliche Überwindung des Kapitalismus versuchen.
Simon Sutterlütti ist Co-Autor des Buches „Kapitalismus aufheben Eine Einladung, über Utopie und Transformation neu nachzudenken“, VSA-Verlag