Am 3. Oktober 2019 jährte sich der Todestag von Nicos Poulantzas zum 40. Mal. Poulantzas war ein griechisch-französischer Staatsrechtler, Schüler von Louis Althusser und bis heute einer der bedeutesten marxistischen Staatstheoretiker. Sein Verständnis des Staates als „materialistische Verdichtung eines Kräfteverhältnis zwischen Klassen und Klassenfraktionen“ hat nicht nur Generationen an Marxist*innen geprägt, sondern zugleich mit dem reduzierten, vereinfachenden Staatsverständnis des Stalinismus gebrochen.
Sein letztes Buch „Staatstheorie“ ist bis heute ein Standardwerk in der neo-marxistischen Auseinandersetzung mit dem Staat und seiner spezifischen Struktur. Davon zeugen nicht zuletzt zahlreiche Neuerscheinungen, welche sich mit seinem Staatsverständnis auseinandersetzen. Neben seinen staatstheoretischen Schriften inspirierte Poulantzas zudem zahlreiche WissenschaftlerInnen mit seinen Überlegungen zur Klassenanalyse oder zur raum-zeitlichen Matrix.
In ihrem Dezemberheft von 1979 übersetzte und veröffentlichte die PROKLA – Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft einen Nachruf auf Nicos Poulantzas von seinen Pariser Freunden sowie ein Interview, dass Poulantzas noch im August 1979 mit der spanischen Zeitung EI Viejo Topo geführt hatte. Beide Texte können im Archiv der PROKLA kostenfrei als PDF heruntergeladen werden:
Nachruf seiner Pariser Freunde
Interview mit Nicos Poulantzas „Es geht darum mit der stalinistischen Tradition zu brechen“: