„Es geht nicht um kleine Korrekturen, es geht um Fehler im System“ ist ein Satz, den wir von vielen, die mit der äußersten Rechten sympathisieren, immer wieder zu hören bekommen. Dies berührt die Achillesverse der politischen Linken. Glaubwürdige Entwürfe für eine bessere Gesellschaft, die eine Alternative zum real existierenden Kapitalismus darstellen könnten, hat sie gegenwärtig nicht zu bieten. Dieser Verlust des Utopischen macht ihre größte Schwäche aus. Er erklärt, weshalb es der Linken gegenwärtig kaum gelingt, verbreitete Unzufriedenheit und alltägliche Gesellschaftskritik politisch zu bündeln. Soziologie und Sozialwissenschaften können – so sie es denn überhaupt wollten – diese Schwäche nicht beheben. Im Rahmen eines demokratischen Experimentalismus sind sie jedoch in der Lage, auszuloten, welche Ideen für eine neo-sozialistische Perspektive taugen.
Klaus Dörre hielt am 8. Juli einen Vortrag an der Universität Köln mit einem Plädoyer für einen neuen Sozialismus.
Neo-Sozialismus oder: Acht Thesen zu einer überfälligen Diskussion