„Hoch die internationale Solidarität“ – reloaded.
In den weltweiten Diskussionen der Linken wird der Ruf nach einem «neuen Internationalismus» lauter. Bernie Sanders fordert im britischen Guardian die Gründung einer «internationalen progressiven Bewegung». Es müsse darum gehen, der «internationalen autoritären Achse» ein politisches Projekt entgegenzustellen, das für eine «Vision des geteilten Wohlstandes, der Sicherheit und Würde aller Völker» steht. Diese Bewegung müsse die «bestehende massive globale Ungleichheit, nicht nur in Bezug auf Reichtum, sondern auch in Bezug auf politische Macht» adressieren.
Ähnlich argumentieren Akteur*innen eines breiten linken Spektrums: von der britischen Labour Party, den neuen feministischen Bewegungen über die Gewerkschaftsbewegung, die Klimagerechtigkeitsbewegung bis hin zu Intellektuellen aus dem globalen Süden. So veröffentlichte etwa der ägyptische Theoretiker und Gründer des Third World Forum, Samir Amin, kurz vor seinem Tod im Sommer 2018 einen Aufruf zur Gründung einer «5th International of workers and peoples».
Angesichts der globalen Krise des Kapitalismus und ihrer Zuspitzung durch die aktuelle Corona-Pandemie scheint die Diskussion über einen «neuen Internationalismus» und eine internationale Vernetzung der gesellschaftlichen und politischen Linken notwendiger denn je.
Online-Publikation der RosaLux-Stiftung
(Bild: pixabay)