Das kleine Katar ist einer der reichsten Staaten der Welt – und einer der umstrittensten mit Blick auf die Rechte der Arbeitsmigrant*innen. Sie haben es schwer im Land von Erdgas, al-Jazeera und gekaufter Fußball-WM.
Es könnte alles so schön sein für das katarische Herrscherhaus: Das kleine, reiche Emirat am Golf macht auf dem internationalen Parkett eine gute Figur und besticht durch hohe Lebensqualität, hochklassige Bildung und Sportveranstaltungen von Weltrang. Das stimmt sogar – zu einem kleinen Teil.
Zum größeren Teil, nämlich für die vielen Arbeitsmigrant*innen, die 85 Prozent der katarischen Bevölkerung ausmachen, sieht die Realität anders aus: Im Gegensatz zu den katarischen Staatsbürger*innen spielt Geld für sie sehr wohl eine Rolle, ist die hervorragende staatliche Gesundheitsversorgung nicht ohne weiteres kostenlos, und, vor allem: Sie halten mit ihren Jobs im Dienstleistungs- oder Baugewerbe das Land überhaupt erst am Laufen. Allerdings müssen sie auf ihre Bezahlung oft lange warten – oder sogar vergeblich.
(Foto: Das neu errichtete al-Bayt-Stadion in der katarischen Küstenstadt al-Chaur im Norden des Landes. CC BY-SA 4.0, Codas, Wikimedia Commons)